Inangural-dissertation zur erlangung der doktorwürde der hohen philosophischen fakultät der Universität Marburg. — Marburg, 1895. — 62 S.
Eine vollkommene darstellung der baltisch-slavischen accentuation würde zu zeigen haben, wie jedes glied des satzes in der für die erste zeit nach der Völkertrennung vorauszusetzenden einheitlichen sprache durch nachdruck und tonhöhe gekennzeichnet wurde, und wie sich diese rhythmische und melodische abstufung in jeder aus der ursprünglichen einheit allmählich ausscheidenden sondersprache zu der heute herrschenden satzcharakteristik gestaltete. [...] So sind es denn nur zwei fragen, deren beantwortung diese untersuchung erstrebt:
Welche silbe war bei jeder kasusform der am wenigsten durch ausgleichung beeinflussten nomina im balt.-slav. betont, d. h. durch exspirationsstärke oder tonhöhe vor anderen hervorgehoben?
Wieweit darf die erschlossene älteste balt.-slav. betonung als eine aus der idg. ursprache ererbte angesehen werden?