Von Gabain A. Alttürkische Grammatik

Otto Harrassowitz Verlag, 1974. — 436 S. — (Porta linguarum Orientalium, Neue Serie 15).Gegenstand der folgenden Darstellung ist die alttürkische Sprache, die durch eine Reihe von Inschriften und die sogenannten „uigurischen" Texte bezeugt wird. Der Name ,,uigurisch“ ist so wenig eindeutig wie die Bezeichnungen ,,tatarisch“, "dschagataisch“ oder ,,alt-osmanisch“. Kolophone der untersuchten Handschriften bezeichnen ihre Sprache meist als türk, uygur oder als türk-uygur. Es lassen sich Spuren von etwa fünf verschiedenen Dialekten feststellen, für die bisher leider noch keine völkische Bezeichnung genannt werden kann. Nur einer davon wird wirklich ,,uigurisch“ sein. Die vorliegende Grammatik behandelt die Sprache der mittelalterlichen Inschriften in türkischen Runen, die Handschriften und die Blockdrucke der noch nicht vom Islam berührten Türken Mittelasiens. Die Inschriften stammen aus der nördlichen Mongolei, aus dem Gebiet des oberen Jenissei, dem Siebenstrom-Land und dem Tal des Talas. Die Handschriften sind aus den Ruinenstätten von Turfan und Miran in Chinesisch-Turkistan, sowie aus Tun-huang und vom Etsen-gol in der Provinz Kan-su in Nordwest-China geborgen worden.