Max Niemeyer Verlag, 1989. — 424 S. — (Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie 224).
In der Romania gibt es auch im Zeitalter der regionalen Sprachatlanten immer noch Gebiete, deren Ausdrucksformen bisher noch nicht auf der Grundlage einer Theorie der Sprachvariation systematisch untersucht und beschrieben worden sind. Zu diesen Gebieten zählt auch das sog. Val d'Aran und die Aranesisch (aranqs) genannte Sprachform seiner einheimischen Bewohner.
Das Val d'Aran liegt am Nordhang der Zentralpyrenäen und bildet das Hochtal der Garonne (vgl. Abb. 1, S. 3). Es gehört territorial zu Spanien, administrativ zur Provinz Lerida/Lleida und damit zur autonomen Region Katalonien; hydrographisch betrachtet gehört es zu Frankreich und ethnographisch zur Gaskogne.
Die Mundart des Tales ist ein Unterdialekt des Pyrenäengaskognischen und gilt als die einzige okzitanische Varietät, die heute noch als allgemein übliches, alltägliches Kommunikationsmittel von Sprechern jeden Alters verwendet wird.