Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2009. — 215 S. — (Iranische Onomastik 6).
Für die Zeit des Neuassyrischen Reiches (934-609 v. Chr.) sind Tausende von Personennamen bezeugt, die die ethnischen und sprachlichen Verhältnisse dieses Vielvölkerstaates recht deutlich zeigen; sie sind für den Buchstabenbereich A-S jetzt in The Prosopography of the Neo-Assyrian Empire (PARPOLA 1998-2002) vollständig erfaßt. Von diesen in assyrischen Texten belegten Anthroponymen sind etliche Dutzend mit Sicherheit oder großer Wahrscheinlichkeit iranischen Ursprungs. Die ersten Kontakte der Assyrier mit iranischen Stämmen im Zagros-Bergland lassen sich nämlich im 9. Jahrhundert v. Chr. feststellen. Den Kern des Neuassyrischen Reiches bildete zu jener Zeit das Land beiderseits des mittleren Tigris sowie zwischen Euphrat und Tigris. Vom 14. und 13. Jahrhundert an hatten die Assyrier eine aktive Expansionspolitik betrieben, zunächst vornehmlich nach Westen hin bis an die levantinische Küste. Durch das Vordringen aramäischer Stämme sind die Erfolge dieser mittelassyrischen Periode aber ins Stocken geraten, und erst unter den Königen Assurnasirpal II. (883- 859) und Salmanassar III. (858-824) konnte das Neuassyrische Reich sein Territorium beträchtlich nach Westen und nach Osten hin erweitern. Hierbei kamen die Assyrier dann im Nordwesten des heutigen Iran erstmals auch in direkten Kontakt mit den iranischen Stämmen der Meder und Perser, die wohl erst in den vorangegangenen Jahrhunderten von Norden her nach und nach in das Iranische Hochland eingedrungen waren.