W. Spemann, 1900. — 372 S.
Die vorliegende Sammlung der Inschriften von Magnesia am Maeander enthält 400 Nummern,
von denen 138 teils bereits früher gelegentlich bekannt geworden waren, teils den von F. Freiherrn
Hiller von Gaertringen im Winter 1890/91 unternommenen Ausgrabungen im Theater und in der
westlichen Nekropolis entstammen. Alle übrigen sind mit Ausnahme von zwei mir später zufällig
bekannt gewordenen (Nr. 94. 228) während der von den Königlichen Museen veranstalteten Ausgrabungen
in Magnesia selbst oder in seiner Umgebung gefunden worden. Vom Beginn der Ausgrabungen
an bis Ende Januar 1893 und dann wieder in den Monaten Oktober bis Dezember desselben
Jahres in Magnesia anwesend, habe ich von Anfang an die Aufdeckung der Inschriften überwacht
und ihre Aufzeichnung durchgeführt. Als mir im Frühjahre 1893 ihre Veröffentlichung
übertragen wurde, erkannte ich bald, dass viele der auf dem Ausgrabungsfelde gemachten Abschriften
und Abklatsche nicht genügten; die Entzifferung namentlich der Wandinschriften konnte in fruchtbarer
Weise erst in den Magazinen der Museen bewerkstelligt werden, da ihr eine gründliche
Reinigung der Steine vorausgehen musste. Bei dieser Arbeit hat mir im Sommer 1893 auf Veranlassung
der Generalverwaltung vorübergehend Dr. Hans Schräder seine Hilfe geliehen. Näheres
über die Auffindung der Inschriften und den Plan dieses Werkes, das in den Kapiteln II IV der
Einleitung auch eine Sammlung der Schriftstellerzeugnisse und der Münzen von Magnesia enthält, ist
in Kapitel I der Einleitung gesagt. Kapitel V giebt eine Geschichte der Steinschrift in Magnesia,
am Schlüsse Bemerkungen über die Grundlage des Textes und die Art der Veröffentlichung.