Georg Reimer, 1906. — 350 S.
Unter Mitwirkung von C. Fredrich, H. von Prott, H. Schrader,Th. Wiegand und H. Winnefeld
Die Erforschung der Ruinenstätte von Priene wurde eingeleitet durch die Reisenden Spon und Wheler,
die im siebzehnten Jahrhundert Ionien bereisten und auch die Inschrift veröffentlichten, aus der sich
die Lage des Panionion ergab. In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts erforschte die englische
Gesellschaft der Dilettanti den Tempel der Athene Polias, worauf die Herausgabe einiger wichtiger
Inschriften von der Ante und Wand des Tempels durch Chandler folgten. Nach längerer Zwischenzeit, in
die nur der Besuch eines Griechen Kyrillos fällt, haben Texier und Ludwig Roß den Ort studiert; ihr
Besuch hat jedoch für die Epigraphik von Priene so wenig Früchte getragen, wie vorher die Anwesenheit
von Leake, der mit Rücksicht auf das Werk der Dilettanti eigene Forschungen unterlassen hat. Für die
Steinurkunden legte erst Philippe Le Bas den Grund. Er erkannte als einer der ersten den Wert des
Papierabklatsches für die Objektivität der Forschung und wandte diese Einsicht im weitesten Umfange
praktisch an, ist aber leider nicht mehr dazu gekommen, selbst die Herausgabe zu vollenden. Die
Abklatsche und Notizen von Le Bas, die Waddington in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu
seiner Ausgabe benutzt hat, bieten auch jetzt ein unersetzliches, immer noch nicht ausgenutztes Material
für die Kenntnis gewisser Steine.