J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung, 1923. — 120 S. — (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 43; Ausgrabungen der Deutschen Orientgesellschaft in Fara und Abu Hatab 2).
Vor zwei Jahren wurde mir die Herausgabe dieser überaus wertvollen Textsammlung
anvertraut, wofür ich auch an dieser Stelle dem Vorstande der Deutschen Orient-Gesellschaft
meinen besten Dank ausspreche. Zu sehr großem Dank bin ich auch dem Herrn Direktor
Dr. Otto Weber und Herrn Dr. Ehelolf verpflichtet, welche mir stets mit der weitgehendsten
Freundlichkeit die Tontafeln zugängig machten.
Die Inschriften sollen in drei gesonderten Heften veröffentlicht werden. Die Publikation
beginnt mit einer vollständigen Liste der Archaischen Keilschriftzeichen (LAK). Das machte
die große Menge gänzlich neuer Zeichen und wichtiger Varianten von schon bekannten
Zeichen notwendig.
Das zweite Heft wird die Schultexte umfassen; die Vorbereitung desselben ist schon
so weit fortgeschritten, daß die Veröffentlichung im Laufe dieses Jahres erfolgen kann. Das
dritte Heft soll die Wirtschaftstexte enthalten, deren Herausgabe voraussichtlich im nächsten
Herbst angegriffen werden kann.
Die Bedeutung dieser neuen Textklasse für die Keilschriftforschung, soweit sie sich mir
in dem zweijährigen Studium derselben erschlossen hat, kann in folgender Weise skizziert
werden.
Die Fara-Texte schieben zunächst die Grenzlinie zwischen der geschichtlichen und vorgeschichtlichen
Zeit um etwa ioo bis 200 Jahre weiter zurück. Es sind zwar nicht neue
große geschichtliche Tatsachen, mit welchen uns diese alten Dokumente bekannt machen;
aber es geht aus ihnen mit Evidenz hervor, daß der Stand und die Art der babylonischen
Schulbildung, wie wir sie aus den späteren Texten kennen, bis in die Zeit der Fara-Texte
und noch weiter hinauf zurückgeht.