Karl J. Trübner, 1914. — 80 S. — (Schriften der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Strassburg 19).
Seine Königliche Hoheit Prinz Joachim von Preussen, der mehrere Semester an der Kaiser-Wilhelms-Universitat im Strassburg immatrikuliert war, hat dieser Universität als schönes und bleibendes Erinnerungszeichen eine Sammlung griechischer und demotischer Ostraka und beschrifteter Sandsteintäfelchen, die er auf seiner ägyptischen Reise anfangs dieses Jahres in Assuan erwarb, als Geschenk überwiesen. Diese Sammlung wird unter dem Namen "Prinz-Joachim-Ostraka" im ägyptologischen Institut der Universität verwahrt.
Die in vorliegender Schrift veröffentlichten Stücke, der weitaus grösste Teil der Prinz-Joachim-Ostraka, bilden eine besondere, sachlich geschlossene Gruppe, wie sie in dieser Eigenart bisher noch nicht bekannt geworden ist. Es sind amtliche Beisetzungsurkunden für Ibis- und Falkenmumien. Zwar wurde von dem ägyptischen Händler die Herkunft der Ostraka nicht verraten, doch ergibt sich aus dem Inhalte der Texte, dass sie in Ombos gefunden worden sind. Von dort sind sie nach dem etwa 40 km weiter südlich gelegenen Assuan gelangt, wo sie ein glücklicher Zufall in die Hände des Prinzen brachte.
Die ägyptischen und griechischen Texte hat jeder von uns in besonderen Abschnitten bearbeitet, doch haben wir bei vielerlei Fragen uns gemeinsam beraten und gegenseitig unterstützt. Fur das Mitlesen der Korrekturbögen und für Winke mancherlei Art sind wir Bruno Keil zu herzlichem Danke verpflichtet.