Weidmann, 1920. — 412 S.
Dieses Buch verfolgt andere Ziele als das grundlegende, die
neue Epoche der Papyrusforschung miteinleitende Werk von Mitteis.
Es will in erster Linie papyrologisch nicht vorgebildeten Juristen
sowie Historikern und Philologen zur Einführung in die juristische
Papyruskunde dienen. Zu diesem Zwecke gebe ich systematisch
geordnet eine Auswahl der wichtigsten und lehrreichsten juristischen
Papyri nebst drei Diptycha (Nr. 4. 8. 26) und einer Pergamenturkunde
(Nr. 36). Sie werden im ganzen (durch Disposition, Darstellung des
Tatbestandes, Parallelen und Literaturangabe) und im einzelnen erläutert.
Den meisten größeren Abschnitten sind kurz zusammenfassende
Einleitungen vorausgeschickt. Was die Auswahl der Urkunden
betrifft, so war es mein Bestreben, möglichst viele solcher
Texte zu geben, welche die Chrestomathie von Mitteis nicht enthält;
es sind von den 96 Urkunden 50 (s. die Tabelle S. XIX). Vor allem
kommen die seit dem Jahre 1912 neu erschienenen Papyrusausgaben
in Betracht: unter ihnen befinden sich ja neben anderen bedeutenden
Publikationen (s. das Verzeichnis S. VII ff.) die zwei wichtigsten juristischen
Papyrustexte, die wir überhaupt besitzen, die alexandrinischen
Gesetze und Verordnungen des Hallenser Papyrus (vgl. Nr. 55. 70. 74)
und der soeben veröffentlichte Berliner Gnomon des Idios Logos.