Schubart Wilhelm, Kühn Ernst. Papyri und Ostraka der Ptolemäerzeit

Cisalpino-Goliardica, 1972. — 206 S. — (Ägyptische Urkunden aus den Staatlichen Museen Berlin, Griechische Urkunden 6).Dieser Band enthält nur einen Teil der Ptolemäerurkunden des Berliner
Museums. Die Reste der alten Bestände, hauptsächlich Papyri aus der
Thebais, hatte sich Wilcken seit mehr als 30 Jahren vorbehalten, und da
jetzt ihr Erscheinen in seinen „Urkunden der Ptolemäerzeit" in Aussicht
steht, durften sie hier übergangen werden. Aus späteren Erwerbungen sind
umfangreiche Aktenstücke, die P. Rylands II 71 nahe stehen, zurückgestellt
worden, weil ihre Durcharbeitung noch viel Zeit fordert. Auch aus ungelöster
Papyruskartonnage ist noch manches zu erwarten. Die ptolemäischen Ostraka
aus Philadelphia sollen dem nächsten Bande, den Philadelphia-Papyri von
Viereck und Zucker, nicht entzogen werden. Endlich bleiben noch einige
schlecht erhaltene oder wenig lohnende Stücke übrig. Die mitgeteilten
Texte stammen aus Grabung oder Ankauf.
Die Absicht, mit dem Übergange zum Drucke die Berliner Griechischen
Urkunden nach Art der mustergültigen Oxyrhynchus- Bände zu gestalten,
muß hinter dem Gebote der Gegenwart, alles Entbehrliche zu streichen.
zurücktreten. Daher schrumpft der Kommentar in der Ptegel zu knappen
Anmerkungen zusammen, und die griechischen Texte werden fortlaufend gesetzt;
nur in besonderen Fällen bleibt es bei der Zeilengliederung des Papyrus.
Im übrigen erleichtert der fortlaufende Satz das Lesen, und was in
Dittenbergers Inschriftenwerken möglich ist, ertragen auch die Papyri. Wer
Originale kennt, vermag sich ihr Bild vorzustellen; wer sie nicht kennt,
gewinnt nichts aus der Nachahmung im Drucke. Möge der Benutzer das
Streben, den Preis des Bandes zu mindern, als Entschuldigung der Kürze
gelten lassen.