Brepols, 2002. — 593 S. — (Monumenta Aegyptiaca 8).
Königliche Stelen sind eine der wichtigsten Quellen zur Rekonstruktion der Geschichte des pharaonischen Ägyptens. Sie dokumentieren eine Vielzahl von königlichen Aktionen: Feldzüge; Bauarbeiten in Tempeln; Spenden von Statuen und Barken an Tempel; Geschenke von Kultinstrumenten und anderen Opfergaben. Während der 18. Dynastie spielen sie eine immer bedeutendere Rolle bei der Demonstration königlicher Macht. Bisher hat ein streng historischer Ansatz die Sichtweise der Wissenschaftler auf diese Denkmäler bestimmt, und jetzt ist ein neuer Ansatz erforderlich, der Fragen stellt wie: zu welchem Zweck wurde eine Stele errichtet? wo? von wem? und wie war seine optische Erscheinung? Eine solche Untersuchung muss von der Annahme ausgehen, dass königliche Stelen offizielle Denkmäler sind, die widerspiegeln, wie sich der Pharao präsentieren wollte. Die Stelen vereinen Bild und Text in einem Denkmal, das seine Bedeutung auch aus dem architektonischen Kontext bezieht, in dem es steht. Eine wichtige Frage ist die Bestimmung der Zielgruppe, für die die Stelen bestimmt waren. Einige waren eindeutig dazu bestimmt, von einem großen Publikum gelesen oder vorgetragen zu werden, während andere in erster Linie an die Götter gerichtet waren. Dieses Buch soll als Quellenwerk dienen und besteht im Wesentlichen aus der Dokumentation jeder Stele, gefolgt von einer Analyse der Gesamtheit der Stelen. Die Studie umfasst unbekannte oder schlecht veröffentlichte Denkmäler und bietet neue Lesarten und Beobachtungen auf der Grundlage einer Untersuchung der ursprünglichen Denkmäler. Neben den bekanntesten "historischen" Stelen beschäftigt sich das Buch auch mit einer Gruppe kleiner Stelen, die bisher wegen ihrer kurzen oder gar fehlenden Texte von peripherem Interesse waren. Das Buch fasst alle Informationen zusammen, um die Entwicklung, Bedeutung und Funktion königlicher Stelen in der 18. Dynastie vor der Machtübernahme der Aton-Religion zu ermitteln. Die Studie zeigt, dass die Stelen in die rituelle Tätigkeit des Königs eingebettet waren.